Derzeit ist ja das Wetter nicht
gerade auf Frühling eingestellt. Alles grau in grau, Regen und Sturm. Es sieht
eher nach Herbst als nach Ostern aus.
Trotzdem oder genau deswegen
musste etwas Farbe ins Haus! Also frei nach Hermann Hesse (das ganze Gedicht
findet Ihr unten) versuche ich dem Frühling und dem Anfang des Wachstums und
dem damit verbundenen Zauber unter die Arme zu greifen. Naja, nur im
übertragenen Sinne, schließlich bin ich nicht Mutter Natur. Aber ich habe für
mich beschlossen, dass jetzt Frühling ist und grün her muss – basta, keine
Wiederrede (auch wenn vor zwei Tagen noch vor dem Fenster vertrocknete Blätter
vorbeiwehten, gefolgt von einem herrenlosen torkelnden weißen Eimer und jetzt
gerade die Sintflut herrscht...).
Also flux in der Küche die
Floristenwerkstatt wieder eröffnet:
...und die Wohnung gleich noch
österlich dekoriert, morgen ist es ja schon soweit:
Holt Euch einfach die Sonne
und den Frühling ins Haus
– wenn das Wetter schon nicht
mitspielt!
Viel Spaß beim Dekorieren!!!
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede
Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um
Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch
die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse (1877-1962)
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